Zwischen einem Zertifikat auf einen Index und den ETF (Exchange Trades Funds) bestehen viele Gemeinsamkeiten, der Anleger muss aber auch wichtige Unterschiede bei der Wahl der Anlage beachten. Die erste Gemeinsamkeit besteht darin, dass sowohl die (normalen) Indexzertifikate als auch die ETFs mit Basis Index nahezu 1:1 an die Wertentwicklung des Index gekoppelt sind. Zudem besteht bei beiden Produkten ein bestimmten Verhältnis zwischen ETF / Indexzertifikat und dem Index, wie zum Beispiel 1:100. Beide Produkte haben also gemeinsam, dass der Anleger mit geringem Kapitaleinsatz von der Wertentwicklung des jeweiligen Basisindex profitieren kann. Zudem kann man beide Finanzprodukte durch den Handel an der Börse jederzeit kaufen und verkaufen, sowohl ETFs als auch Zertifikate sind börsennotierte Produkte. Es gibt allerdings auch zwei ganz gravierende Unterschiede zwischen den Zertifikaten auf einen Index und den ETFs, auch als Indexfonds bezeichnet. Der wichtigste Unterschied ist wohl, dass man beim Zertifikat als Anleger ein Emittentenrisiko trägt, welches beim ETF nicht vorhanden ist. Daher gelten ETFs vom Grundsatz her auch als sicherer wie Zertifikate. Da es sich bei den Zertifikaten um Schuldverschreibungen handelt, muss der Anleger das Emittentenrisiko voll tragen. Bei den ETFs handelt es sich hingegen um Fonds, die das Vermögen der Anleger, also die Fondsanteile, wie jeder andere offene Fonds auch, als Sondervermögen verwahren. Dieses Sondervermögen ist selbst bei der Insolvenz des Emittenten geschützt.
Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass es sich beim ETF um ein sehr einfaches Produkt handelt. Es wird im Rahmen des Fonds einfach nur ein bestimmter Index durch den Fondsmanager nachgebildet, und zukünftig nimmt der Anleger durch den Besitz der ETFs an der Entwicklung des Index im Verhältnis 1:1 teil. Zertifikate gelten hingegen als sehr komplexes Produkt, da es für den Anleger schon alleine aufgrund der Vielfalt von unterschiedlichen Zertifikaten Einiges zu beachten gilt. So gibt es beispielsweise Zertifikate, bei denen man sein gesamtes Kapital verlieren kann, so genannte Knock-Out Zertifikate, was bei einem ETF im Normalfall nicht möglich ist. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Zertifikate, die das eingezahlte Kapital in großem Umfang garantieren (Garantiezertifikate), auch das ist bei ETFs nicht möglich. Ein weiterer Unterschied besteht noch darin, dass ETFs in aller Regel offene Fonds ohne Begrenzung der Laufzeit sind, während es bei den Zertifikaten auch Produkte gibt, die an einem bestimmten Tag fällig werden, aber natürlich auch die so genannten Open-End Zertifikate ohne Laufzeitbegrenzung.
Alle wichtigen Zertifikatearten im Überblick:
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Index-Zertifikate
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