Die Antwort auf diese Frage würde sicherlich auch jeden Fondsmanager interessieren, der im Rahmen eines aktiv gemanagten Fonds tätig ist. Vom Grundsatz her ist es so, dass der ETF den Index lediglich nachbildet, der Fondsmanager also lediglich die Aufgabe hat, die Werte zu kaufen, die sich auch im Index befinden. Der Fondsmanager eines aktiv gemanagten Fonds, zum Beispiel eines Aktienfonds, orientiert sich zwar grob mitunter auch an der Zusammensetzung eines Index, kann aber dennoch in Grenzen recht frei entscheiden, welche Aktien beispielsweise für das Fondsdepot erworben werden. Die meisten Fondsmanager versuchen dann natürlich, zum Beispiel die Performance des DAX zu übertreffen, indem neben den DAX-Aktien noch andere Aktien erworben werden, die in der Regel etwas spekulativer sind, also eine Aussicht auf eine überdurchschnittlich gute Rendite bieten.

 

Das „Problem“ ist bei dieser Strategie nur, dass es, was auch statistisch zu belegen ist, nur bei 2-3 Aktien von 10 gewählten Aktien, die als sehr aussichtsreiche Nebenwerte „gehandelt“ werden, wirklich in der Praxis der Fall ist, dass diese auch „outperformen.“ Das bedeutet konkret, der Fondsmanager kauft 10 Aktien außerhalb des DAX-Bereichs, davon erzielen zwei Aktien innerhalb eines Jahres eine Kurssteigerung von jeweils 20 Prozent, während die restlichen acht Aktien die Erwartungen nicht erfüllen konnten und der Kurs im Durchschnitt um 10 Prozent gefallen ist. Bei gleicher Gewichtung aller zehn Aktien würde das also im Saldo einen Verlust von 40 Prozent bedeuten (2x20 Prozent Gewinn gegen 8x10 Prozent Verlust). Der DAX erzielt hingegen im Durchschnitt (auf Basis der letzten 20 Jahre) jährlich eine Performance von rund zehn Prozent, sodass in diesem Beispiel der Index (DAX) bzw. demzufolge auch der DAX-basierte ETF eine deutlich bessere Gesamtperformance als der aktiv gemanagte Aktienfonds erzielt hat. Es ist übrigens in rund 80 Prozent aller Fälle im Durchschnitt so, dass der ETF gleich gut oder besser als der vergleichbare aktiv gemanagte Fonds abschneidet.

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